japanischer Schriftsteller; Nobelpreis für Literatur 1994; 1960 Mitbegründer der Gruppe "Wakai Nihon no kai" (Gruppe Junges Japan); Werke: Romane, Erzählungen, u. a. "Der Fang", "Die Frauen, die dem Regenbaum lauschen", "Eine persönliche Erfahrung", "Die Brüder Nedokoro" (auch unter dem Titel "Der stumme Schrei"), "Reißt die Knospen ab", "Der Wechselbalg"
* 31. Januar 1935 Ōse (heute Uchiko)
† 3. März 2023 Tokio
Herkunft
Kenzaburo Oe wurde 1935 im Dorf Ōse (heute Uchiko) in der Präfektur Ehime auf der Südinsel Shikoku als dritter Sohn und fünftes von sieben Kindern einer alteingesessenen Grundbesitzerfamilie geboren. O.s Vater und Großmutter starben 1944; sein Vater, ein Faschist, hat sich laut O. vermutlich ertränkt (vgl. ZEIT-Mag., 19.8.2010). Seiner Großmutter verdankte O. die Hinführung zu Kunst, Sprache und mündlicher Erzählung, seiner Mutter die Vermittlung von westlicher Literatur wie Selma Lagerlöfs "Nils Holgersson", das sie ins Japanische übersetzt hatte.
Ausbildung
1954-1959 studierte O. an der Universität von Tokio französische Literatur. Seine Examensarbeit in Romanistik schrieb er über Jean-Paul Sartre, den er 1960 während einer Europareise in Paris persönlich kennenlernte. Die Verbindungen zur westlichen Literatur, neben Sartre besonders zu Albert ...